Ein Osterfeuer ist gemütlich – aber auch gefährlich. Was es beim jährlichen Brauch zu beachten gilt, lest ihr hier.
Lodernde Osterfeuer sind für uns Deutsche ein traditioneller Bestandteil der Osterfeiertage. Damit die Flammen jedoch nicht außer Kontrolle geraten und auch Tiere oder Umwelt nicht zu Schaden kommen, sollten einige Regeln befolgt werden. Wer also im heimischen Garten ein Osterfeuer abrennen lassen möchte, der muss folgende Regeln beherzigen:
Bei der Kommune anmelden
Möchte man ein Osterfeuer auf dem eigenen Grundstück ausrichten, sollte man es bei der Kommune anmelden, da dies vor Ärger schützt. Es gibt dafür zwar keine gesetzliche Vorschrift, aber mit der Anmeldung sind Feuerwehr und Polizei informiert und es werden überflüssige Einsätze vermieden. Dies gilt im Übrigen für jedes größere Feuer.
Ist das Feuer gemeldet, sollten weitere Vorkehrungen getroffen werden, bevor ein vorbereiteter Haufen angezündet werden kann. Brennt das Feuer bereits, ist besondere Vorsicht angebracht.
Osterfeuer ist eine Gefahr für Tiere
So ein großes Osterfeuer ist immer ein Eingriff in die Umwelt, da in diesen großen Haufen, die schon häufig längere Zeit vorbereitet werden, der perfekte Lebensraum für Kleintiere vorherrscht. Einen sicheren Unterschlupf finden darin Käfer, Wildbienen, Kröten, Hasen, Igel, Mäuse und Wiesel. Viele Vögel beginnen auch bereits mit dem Nestbau, sodass Vogelarten wie Zaunkönig und Rotkehlchen sehr gern in solchen Reisighaufen brüten. Damit das Osterfeuer keine Falle für Tiere wird, sollten Äste und Zweige erst kurz vor dem Entzünden zusammengestellt oder noch einmal komplett umgeschichtet werden.
Das richtige Brennmaterial
Abfälle wie Haus- und Sperrmüll, lackiertes und behandeltes Holz, Spanplatten, Reifen oder Plastik haben im Osterfeuer nichts zu suchen. Werden z. B. mit Holzschutzfarbe behandelte Möbelstücke verbrannt, können giftige Gase entstehen, die mit dem Rauch eingeatmet werden können. Verbrannt werden darf nur der regelmäßig anfallende Pflanzenschnitt, wie getrockneter Baum- und Strauchschnitt oder Reisig.
Achten Sie auf Ihre Nachbarn
Auf den Nachbarschaftsschutz ist ebenso zu achten. Um Gefahren für die umliegenden Häuser zu vermeiden, ist darauf zu achten, dass die Nachbarn vom Feuer nicht belästigt oder beeinträchtigt werden. Ein Tipp: Zu feuchtes Holz sollte nicht verbrannt werden, da sich dadurch sehr viel Rauch entwickelt und sich die umliegenden Nachbarn belästigt fühlen könnten.
Brandbeschleuniger NUR auf eigene Gefahr
Wegen des Rauchs und der Hitze sollte ein ausreichender Sicherheitsabstand beachtet werden. Brennbare Flüssigkeiten wie Benzin oder Spiritus bergen ein hohes Risiko – es besteht die Gefahr einer Explosion. Daher lieber mit Holzspänen, dünnen Zweigen oder Grillanzündern das Feuer entfachen. Nicht zuletzt sollte auch der Funkenflug beachtet werden, denn bei stärkerem Wind und trockener Umwelt kann dieser sehr gefährlich werden.
Kinder immer im Blick
Größte Vorsicht ist auch bei den kleineren Besuchern des Osterfeuers angebracht. Sehr schnell erliegen Kinder der Faszination des Feuers und unterschätzen die Gefahr. Eine Beaufsichtigung der Feuerstelle sollte also auf jeden Fall so lange stattfinden, bis das Feuer komplett erloschen und die Feuerstelle erkaltet ist. Kommt es trotzdem zu Verletzungen, ist sofort Erste Hilfe zu leisten. Kleinere Verbrennungen sollten am besten sofort mit 10 bis 20 Grad Celsius kaltem Wasser gekühlt werden, und das für maximal zehn Minuten. Bei großflächigen Verbrennungen sollten die betreffenden Stellen nur ganz kurz abgelöscht werden, da längeres Kühlen hier zu Komplikationen führen kann. Auf jeden Fall ist sofort weitere Hilfe über die Notrufnummer 112 zu alarmieren.