Alles über die Tücken und Gefahren von Teelichtöfen, Heizlüftern, Grills und Kaminen.
Immer deutlicher zeichnet sich eine ernstzunehmende Energiekrise in den anstehenden Herbst- und Wintermonaten ab. Bürgerinnen und Bürger sind gut beraten, sich über ihren eigenen Konsum von Ressourcen Gedanken zu machen und Alternativen abzuwägen, um gut durch den Winter zu kommen. Doch manche vermeintliche Heizalternativen entpuppen sich als ungemein gefährlich. Wir klären auf.
Gefahren durch Teelichtöfen
Vor allem in den Sozialen Netzwerken sind sie aktuell ein großer Trend: Teelichtöfen. Entweder selbstgebaut oder für einen sehr erschwinglichen Preis gekauft, sollen die Konstruktionen, bestehend aus einem Tontopf und mehreren Teelichtern, für wohlige Wärme sorgen. Doch die Öfen haben drei wesentliche Schwächen.
- Sehr geringer Heizeffekt: Für ein 20 Quadratmeter großes Zimmer müsste man etwa 20 Teelichtöfen aufstellen, um auf eine adäquate und mit einem Heizkörper vergleichbare Wärmeleistung zu kommen. Das ist nicht wirklich praktikabel und ziemlich gefährlich, wie der nächste Punkt zeigt.
- Ausstoß von giftigem CO: Jede Verbrennung, auch die Verbrennung von Teelichtern, produziert das Gas Kohlenmonoxid (CO). Bei wenigen Teelichtern, die zur Weihnachtszeit den Raum gemütlich machen, sind die CO-Mengen verschwindend gering und in der Regel ungefährlich. Doch insbesondere wenn mehrere Teelichtöfen in einem Raum aufgestellt und entzündet werden, können rasch sehr gefährliche CO-Konzentrationen in der Raumluft entstehen. Und CO führt bekanntermaßen zur Bewusstlosigkeit und zum Tod.
- Brandgefahr: Mehrere brennende Teelichter, die dicht nebeneinander aufgestellt sind, sind im wahrsten Sinne des Wortes brandgefährlich. Die einzelnen Flammen „vereinen“ sich zu einem großen Feuer mit einem kochenden Kern aus Kerzenwachs. Gefährlich genug – doch wer nun noch versucht, das Feuer mit Wasser zu löschen, der erzeugt dadurch eine hohe Stichflamme (vergleichbar mit einer „Fettexplosion“).
Das folgende Video fasst eindrucksvoll die Tücken der Teelichtöfen zusammen.
Elektrische Heizlüfter bergen ebenfalls Gefahren
Ebenfalls en vogue sind derzeit elektrische Heizlüfter. Obwohl diese grundsätzlich dafür bestimmt sind, Räume provisorisch zu beheizen, raten wir von dieser alternativen Heizmethode ab. Das hat vor allem zwei Gründe:
- Blackout: Netzbetreiber warnen vor einer Überlastung des Stromnetzes und einem damit verbundenen „Blackout“, also einem flächendeckenden Stromausfall. Die übermäßige Nutzung von Heizlüftern in deutschen Wohnzimmern würde das Stromnetz im Winter stark strapazieren.
- Unachtsamkeit: Die Heizstäbe der Lüfter werden sehr heiß – in Kombination mit einer Wolldecke, einer Zeitung oder einem Küchenhandtuch kann es schnell zu einem Wohnungsbrand kommen.
Offenes Feuer in der Wohnung – die schlechteste Idee
Noch gefährlicher und daher absolut keine Alternative: Ein Grill oder eine andere Form von offenem Feuer in der Wohnung. Eigentlich sollte es selbstverständlich sein, in der Wohnung kein offenes Feuer zu entzünden, doch wir weisen aus aktuellem Anlass noch einmal eindringlich daraufhin, dass in derartigen Fällen große Mengen an giftigem CO freigesetzt werden und eine große Brandgefahr besteht.
Sicherer, gemütlicher und deutlich ökonomischer ist es, sofern vorhanden, einen Kamin oder Ofen zu stochen. Doch auch hier gilt es, einiges zu beachten.
Kamine und Öfen: Unter gewissen Voraussetzungen sicher
Vor allem die regelmäßige Kontrolle durch einen Schornsteinfeger ist wichtig, um Ablagerungen oder Verstopfungen im Schornstein zu erkennen und zu entfernen. Immer wieder wird die Feuerwehr zu Kaminbränden gerufen, die in den meisten Fällen durch brennende Ablagerungen im Schornstein verursacht werden. Ein solcher Kaminbrand erzeugt hohe Temperaturen, die sogar zu einer Ausbreitung des Feuers auf die angrenzenden Wohnräume führen können.
Ist der Schornstein verdreckt oder gar komplett verstopft, können Abgase nicht nach außen geleitet werden. Die Konzentration des Kohlenmonoxids in den Wohnräumen steigt gefährlich an und kann zur Bewusstlosigkeit der Bewohnerinnen und Bewohner führen. Ein ähnliches Phänomen entsteht bei der sogenannten Inversionswetterlage. Diese verändert die Druck- und Luftverhältnisse im Kamin: die kalte Luft sinkt nach unten und verhindert somit das Abziehen der warmen Rauchgase.
Kohlenmonoxid ist so tückisch, weil es komplett geruchlos ist. Daher empfehlen wir zusätzlich zum klassischen Rauchwarnmelder in jedem Fall die Installation eines oder mehrere CO-Warnmelder. Sollte ein solcher Melder Alarm schlagen, verlassen Sie bitte umgehend die Wohnung und alarmieren Sie die Feuerwehr über die Notrufnummer 112. Alles Wissenswerte über Rauch- und CO-Melder haben wir in diesem Artikel zusammengefasst.