Die Feuerwehr Rheurdt weist auf die Gefahr bei offenen Schlafzimmertüren hin. Das Schließen von Türen vor dem Schlafengehen kann im Falle eines Brandes Leben retten.
Rauchmelder retten Leben. Das ist mittlerweile allseits bekannt. Doch noch eine weitere Vorrichtung innerhalb der Wohnräume erhöht die Sicherheit bei einem Brand immens: die Türe.
Es braucht keine besonders stabile Türe, sie muss auch nicht aus einem speziellen, feuerbeständigen Material sein und auch teuer ist sie nicht direkt, um ihre lebensrettende Funktion auszuüben. Eine normale Zimmertür besitzt alle Eigenschaften, um im Falle eines Brandes Rauch und Feuer für eine gewisse Zeit abzuhalten. Vorausgesetzt: sie ist geschlossen.
Manche schließen ihre Schlafzimmertür vor dem Gang ins Bett fast schon aus Reflex. Andere lassen sie bewusst offen – beispielsweise, um möglicherweise weinende Babys in ihrem Kinderzimmer zu hören. Und gerade im Sommer lassen einige Bürger:innen die Türen in den Wohnräumen auf, meist werden zusätzlich einige Fenster geöffnet. Schließlich kühlt es besonders nachts so herrlich ab und die Wohnung kann endlich mal durchgelüftet werden.
Offene Türen und Fenster fachen das Feuer an
Leider entstehen durch offene Türen und Fenster aber Strömumungspfade. Die Luft zieht gerichtet durch die Wohnung. Kommt es zu einem Brand, kann sich dieser schneller entwickeln und ausbreiten, er wird durch die Strömung sogar ordentlich angefacht. Doch selbst wenn die Fenster geschlossen sind, die Türen aber offen stehen, ist die Gefahr allgegenwärtig. Denn gerade der Rauch ist es, der bei einem Brandereignis tödlich ist. Bei einem Feuer in der Wohnung hat er keine Probleme, rasch auch durch die offene Tür ins Schlafzimmer zu ziehen. Schlafende Menschen riechen nichts, sie werden also durch den Rauch nicht wach und ersticken im Schlaf. Natürlich helfen hier Rauchmelder. Aber eine geschlossene Zimmertür hätte ebenfalls den Rauch stoppen können, wie das folgende, eindrucksvolle Video aus Amerika zeigt:
Das UL Firefighter Safety Research Institute (FSRI) und die National Fire Protection Association (NFPA) haben Studien hierzu durchgeführt, die deutlich beweisen, dass das Schließen von Türen dazu beitragen kann, die Ausbreitung von Feuer und Rauch zu reduzieren und damit mehr Zeit für eine Flucht oder Rettung zu bieten. Eine Tür macht einen Temperaturunterschied von mehr als 500 Grad Celsius zwischen dem Schlafraum und dem benachbarten Brandraum sowie bis zu 100 mal weniger Kohlenmonoxid in der Raumluft aus.
Der Vergleich zeigt den Unterschied deutlich. Links ein nahezu unversehrter Raum mit geschlossener Tür, rechts ein baugleiches Zimmer mit geöffneter Türe.
In Amerika und darüber hinaus wurde mit einer auffälligen Kampagne unter dem Motto „Close Before You Doze“ für dieses Thema sensibilisiert. Viele sehr interessante Einblicke bietet die Website der Initiative unter https://closeyourdoor.org/ (in englischer Sprache)
Wir möchten die Welle auch nach Deutschland oder wenigstens in die Gemeinde Rheurdt schwappen lassen, indem wir euch daran erinnern, vor dem Schlafengehen immer die Türen zu schließen und auch anderen Menschen davon zu erzählen. Eine normale Zimmertür reicht aus, um euer Leben und das eurer Liebsten zu schützen.
Also: Erst Türen zu, dann Augen zu!