Nicht nur die Liebe auf den ersten Blick erzeugt Kribbeln. Manchmal ist es vor allem die Liebe auf den zweiten Blick, die besonders schön ist. So im Falle unseres neuen, alten Mitglieds Andreas, der nach einigen Jahren Feuerwehr-Abstinenz zurück in die Löscheinheit Schaephuysen gekommen ist und die Feuerwehr nun nochmal mit ganz anderen Augen sieht. Andreas kennen vermutlich viele in der Gemeinde durch seine auffälligen, sportlichen Autos und Motorräder, durch den nicht ganz unauffällige Bart oder vielleicht auch noch von "früher" durch die Feuerwehr. Die Feuerwehr war nämlich über 20 Jahre lang ein großer Teil von ihm. Und sie ist es nun erfreulicherweise wieder! Denn nachdem Andreas zwischenzeitlich berufsbedingt austreten musste, erlaubt es ihm sein derzeitiger Job als Maschinenbautechniker, diesem Ehrenamt wieder nachzugehen.
Zunächst mal trat Andreas als Jugendlicher 1994 in die Jugendfeuerwehr Schaephuysen ein. Faszination Feuerwehr. Lust, was Sinnvolles zu machen und etwas zu bewegen. Mit 17 Jahren durfte er dann seine ersten Dienste mit dem Löschzug bestreiten, durchlief mit der Zeit alle Lehrgänge bis zum Dienstgrad Unterbrandmeister und war lange Feuerwehrmann mit Leib und Seele. Leider war er beruflich immer häufiger "auf Montage" und demnach nicht zu Hause. Er konnte Dienste, Einsätze und kameradschaftliche Aktivitäten immer seltener wahrnehmen, bis er 2015 leider die Uniform an den Haken hängen musste.
Mit einigen Freunden aus der Feuerwehr blieb Andreas aber weiterhin in Kontakt. Sie waren es schließlich auch, die sofort erkannten, als sich bei ihm der berufliche Stress etwas legte und mich zu meinem zweiten Anlauf überzeugten. Er weiß es noch genau: „Ich traf Simon und Christoph an einem lauen Sommerabend zufällig auf der Straße und wir kamen ins Gespräch. Über vieles, aber natürlich auch über die Feuerwehr. Über das, was sich verändert hat und das, was immer noch so ist, wie früher. Und irgendwie haben die beiden mich gepackt.“ So trafen sich Andreas und seine alten Weggefährten gleich am nächsten Tag im Gerätehaus, damit er sich "die neue" Feuerwehr nach vier Jahren noch einmal ganz unverbindlich anschauen konnte. Die Sache nahm ihren Lauf und er entschied sich rasch dazu, den Dienst wiederaufzunehmen. Erfreulicherweise, so sagt er, ist vieles noch so wie früher: Der Zusammenhalt in der Löscheinheit, die Kameradschaft, der Spaß und das Feuer für die Sache. Doch natürlich habe sich in dieser schnelllebigen Welt auch vieles verändert. Es gibt nun noch mehr hochmoderne Technik, viel Hightech und auch einige neue Regularien, die es zu beachten gilt. Für all das fühlt Andreas sich bereit. Nur eine Sache kann und will er nicht mehr machen: Mit einer Atemschutzmaske ins Feuer gehen. Denn von seinem markanten Bart möchte er sich jetzt nicht mehr trennen.